Als Student hatte ich 16.340 € auf dem Sparbuch. Was ich damit gemacht habe!

Was Dir dieser Blogbeitrag bringt? Du kannst aus meiner eigenen Geschichte lernen, wie Du Dein Geld sinnvoll aufteilst, Dir ein Kontenmodell einrichtest und wie Du Dich am besten um das Thema Finanzen kümmerst.

Woher hatte ich als Student überhaupt so viel Geld?

Taschengeld, Geld zu Weihnachten, Ostern und Geburtstag wurde immer schön ins Sparschwein gepackt und nicht mehr angefasst.

Ich bin ja schließlich Schwabe und nach dem Motto: “Schaffe schaffe Heisle baue” wurde ich auch erzogen.

Das Geld lag im Sparschwein, bis zum Weltspartag. Dann habe ich alles genommen und aufs Sparbuch gebracht.

Mit 14 Zeitung ausgetragen, mit 15 meinen Onkel auf dem Bauernhof unterstützt (für 7 Euro die Stunde, was genial war) und mit 17 auf dem Bau Fenster eingebaut bei Wielath Toren, Türe, Fenster.

Alles gespart. Nie gebraucht.

Im Studium gelebt wie ein Sparfuchs, aber so wirklich sinnvoll war das auf dem Konto ja auch nicht.

Das war mir relativ schnell klar. Also angefangen Gerd Kommer, Prof. Weber und viele Mehr zu lesen.

Paper von Sharpe über Kahnemann bis Green.

Um mir selbst die Bildung anzueignen, die meinen Eltern gefehlt hat und mir in der Schule nicht beigebracht wurde (ja, auch Rich Dad Poor Dad war dabei).

Hier wie ich umstrukturiert habe und wie Du es selbst am besten auf Dich übertragen kannst:

1. Notgroschen

Ein Notgroschen von etwa 3.000 € reichte für mich als Student völlig aus.

3-6 Monats-Nettogehälter sind die Faustformel. Überlege Dir am besten Folgendes: Was kann kurzfristig und ungeplant schief oder kaputt gehen?

Habe ich ein Auto? Ein Haus? Nur ein Fahrrad? Ein teures Handy? Viele Elektrogeräte, von denen ich abhängig bin?

Je nachdem sollten meine Rücklagen größer oder kleiner sein.

Wie sicher ist mein Job aktuell? Will ich mich selbständig machen? Habe ich vor zu kündigen ohne einen neuen Job zu haben?

Das alles fällt in die Vorüberlegungen. Je nachdem positioniere ich mich eher bei 3 oder 6 Gehältern als Rücklage.

Diese kommen auf ein möglichst gut verzinstes Tagesgeldkonto. Consors bietet hier aktuell eine gute Alternative. Auch das Verrechnungskonto von Trade Republic ist zum jetzigen Zeitpunkt mit 2 % Zinsen sehr solide.

2. Versicherungen

1.200 € kostete mich die Berufsunfähigkeitsversicherung über die 3 Jahre Studium hinweg.

Haftplicht- und Krankenversichert war ich über meine Eltern. Ein Auto hatte ich keines.

Grundsätzlich gilt: Alle Risiken, die Du nicht selbst tragen kannst, müssen versichert sein.

Also alles, was mehr als ein paar Tausend Euro kosten kann und ungeplant passiert. Wie Krankheit, Berufsunfähigkeit, große Schäden etc.

Auch hier bringt der Geiz nichts. Kostet am Ende mehr und ärgert Dich nur.

Auf Schwäbisch sagt man es “ruit” Dich. Also, Du bereust es. Deshalb sind Schwaben hier auch meistens gar nicht so sparsam sondern eher Großzügig.

3. Altersvorsorge

Ein Großteil (ca. 6.000 €) liefen in ETFs über eine Rentenversicherung als Back-Up fürs Alter. Ich hatte mir damals ausgerechnet, dass ich monatlich circa 630 € zur Seite legen muss um mit 62 komfortabel in Rente gehen zu können.

Komfortabel bedeutet einen Lebensstandard von 2.000 € Netto inflationsbereinigt. Davon kann ich gut leben.

Es ergibt durchaus Sinn, Dir hier auszurechnen wie viel Du gesetzlich an Rente bekommst und wie viel Du selbst monatlich zu Seite legen solltest. Damit Du das Thema guten Gewissens abhaken kannst.

4. Luxus-Ziele

Einen kleineren Teil (ca. 4.000 €) habe ich damals in eine Mischung aus Aktien- & Anleihen-ETFs investiert. Als mittelfristige Geldanlage.

Meine Wahl fiel auf ComDirect. Heute würde ich wohl Trade Repbulic oder ING DiBa und Consors dafür nutzen.

Das Geld hat es ehrlicherweise nicht lange gehalten. Nach dem Corona-Anstieg habe ich glücklicherweise auf dem “Hoch” einen Großteil verkauft und in Urlaube “investiert”.

Also genau das, was ich selbst niemandem empfehlen würde: Kurzfristig spekulativ anlegen und für Konsum ausgeben.

Naja, man lernt aus seinen “Fehlern” (die Urlaube waren es trotzdem wert 😉

Ziele der mittelfristigen Anlage können das Eigenheim, der Führerschein der Kinder, die Weltreise etc. sein. Also alle teuren Ziele, die rational betrachtet reiner Luxus sind.

Trotzdem ist natürlich alles davon wichtig und vollkommen berechtigt.

Alles, was nach Schritt 1-3 übrig ist, kann hier investiert werden. Wie viel das also ist, hängt von Deinen Einnahmen und Ausgaben ab.

Schritt 1-3 sollten aber unbedingt vorher abgehakt sein.

5. Humankapital und Fortbildung

Der Rest ist in Bildung geflossen. Auch das Geld, welches ich während der Ausbildung und dem Studium verdient habe, ist vor allem in meine eigene Fortbildung geflossen.

Ja ich war sehr privilegiert und habe die Miete von meinen Eltern bezahlt bekommen + Kindergeld. Hat sicher nicht jeder den Luxus während des Studiums.

Wenn Du Deinen Kindern genau das allerdings auch ermöglichen willst, ist der 5. Punkt unerlässlich, denn den größten Hebel hat das eigene Humankapital.

Die größte Sicherheit haben zwar „konservative“ Anlagen wie Sparbuch, ETFs und Immobilien. Aber weit lukrativer bist Du selbst.

Gerade am Anfang Deiner Karriere legst Du die Meilensteine für Deinen eigenen Wert, der alle anderen Assets bis in Deine 50er weit übersteigt.

Spätestens dann solltest Du für das Back-Up (Punkt 3) und die mittelfristige Anlage (Punkt 4) ausreichend zurückgelegt haben um hier auch anderweitig Vermögenswerte geschaffen zu haben.

Bis hier hin ist aber auch genau deshalb Punkt 2 (wichtigste Versicherungen) – insbesondere die BU – so verdammt wichtig. Welchen Sinn hat es bitte, das größte Asset ungeschützt zu lassen?

Zusammenfassung:

Am Ende hast Du also 5 Bausteine oder „Konten“, die alle aufeinander aufbauen und sich gegenseitig Bedingen:

  1. Notgroschen: Ohne klappt auch kein Vermögensaufbau
  2. Versicherungen: Deine Investments sind sonst bei der nächsten Krise Geschichte
  3. Back-Up für die Rente: Wir alle wissen weshalb. Jetzt müssen wir es nur noch machen
  4. Mittelfristige Anlage: Reiner Luxus, machen das Leben aber erst so richtig lebenswert
  5. Humankapital: Denn ohne hohen Einnahmen auch keine großen Investments.

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